WERKE
Wolfgang Amadeus Mozart: Sechs deutsche Tänze für Orchester KV 571
Alexey Shor: Konzert für Violine und Orchester Nr. 7
** Pause **
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 »Frühlingssinfonie«
BESETZUNG
Augsburger Philharmoniker
Domonkos Héja, Dirigent
Marc Bouchkov, Violine
ZUM PROGRAMM
Im Großen Saal des Mozarteums begegnen sich an diesem Abend drei unterschiedliche, aber eng miteinander verwobene musikalische Welten. Die „Sechs deutschen Tänze“ KV 571 von Wolfgang Amadeus Mozart eröffnen das Programm mit jener leichten, analytisch klaren Formensprache und rhythmischen Vitalität, die das bürgerliche Tanzrepertoire der Wiener Klassik auszeichnet: hier zeigt sich Mozart als Beobachter sozialer Formen, der aus scheinbar einfachen tanzhaften Gesten ein feines Geflecht von Satztechnik und Affekt schichtet. Dem gegenüber steht das Violinkonzert Nr. 7 von Alexey Shor — ein zeitgenössisches Werk, das in seiner Klangsprache die spätromantische Solistenästhetik aufnimmt und zugleich in eine gegenwärtige Expressivität übersetzt. Der Solist Marc Bouchkov übernimmt die Rolle des Vermittlers: sein Ton balanciert zwischen kammermusikalischer Innigkeit und virtuoser Exponiertheit, wodurch der Dialog zwischen Solopartei und Orchester zu einem zentralen narrativen Element des Abends wird. Robert Schumanns Erste Sinfonie „Frühlingssinfonie“ bildet den Schlussakkord: als programmatische Feier des Aufbruchs bündelt sie die zuvor gestellten Impulse zu einem hymnischen, organisch wachsenden Orchesterbild. In der Gesamtanlage — von Tanz über Solodialog zum symphonischen Aufbruch — entsteht ein zeitlicher und stilistischer Bogen, der Traditionsbewusstsein und Erneuerung verbindet. Dass die Augsburger Philharmoniker aus Augsburg nach Salzburg, in Mozarts Geburtsstadt, kommen, stärkt diese Lesart: ein Konzert als kulturhistorischer Dialog zwischen Orten, Stilen und Epochen.
